Wäsche waschen für Anfänger – eine Anleitung

Ein Mann steht ratlos vor einem riesigen Wäscheberg. Er ist Anfänger beim Wäsche waschen.

Astrid Kurbjuweit

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9 Minuten
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Irgendwann ist immer das erste Mal. Aber Wäsche waschen ist keine Raketenwissenschaft, auch wenn man vielleicht zunächst ziemlich hilflos davor steht. Das hier ist eine Anleitung, mit der auch Anfänger die Sache mit dem Wäsche waschen hinbekommen.

Wenn die Wäscheberge sich türmen oder keine sauberen Socken mehr zu finden sind, dann ist es soweit. Es muss gewaschen werden. Wie genau man dabei vorgeht, hängt von der Situation ab. Gibt es schon eine Waschmaschine? Wenn nicht, dann ist es vielleicht die beste Lösung, erst mal im Waschsalon zu waschen. Mit genügend sauberer Wäsche im Schrank sucht es sich entspannter nach der geeigneten Maschine. Vielleicht kann man ja auch die Wartezeit für eine erste Recherche nutzen.

Ansonsten hängt die richtige Entscheidung immer davon ab, welche Wäsche gerade gewaschen werden muss, beziehungsweise langfristig auch davon, welche Art von Kleidungsstücken man überhaupt im Schrank hat.

Wäsche sortieren

Aber egal, wo und was man wäscht, man sollte seine Wäsche zunächst sortieren und nicht alles zusammen in die Trommel werfen. Anfänger neigen dazu, die ganze Wäsche zusammen zu waschen, aber man sollte sich die Mühe machen. Man lernt es schnell.

Trotz des zunächst hohen Aufwandes lohnt sich das Sortieren in jedem Fall, denn Wäschewaschen ist immer eine Gratwanderung. Verschiedene Stoffe, verschiedene Farben, verschiedene Arten von Dreck oder Schmutz, Flecken der unterschiedlichsten Arten, für alles gibt es die optimale Behandlung. Leider passt die optimale Dreckbehandlung nicht immer zur optimalen Stoff- oder Materialbehandlung, so dass man Kompromisse machen muss.

Da Menschen schon lange Wäsche waschen, gibt es bewährte Kompromisse, man muss das Rad nicht neu erfinden. Wer die Regeln kennt, kann erfolgreich (fast) jede Art von Dreck von (fast) jeder Art von Textilie entfernen, ohne die gesamte Maschinenladung rosa zu färben. Oder Erwachsenenkleidung auf Babygrößen zu schrumpfen. Sauber ohne Missgeschicke ist möglich.

Was bedeuten die Waschsymbole auf den Pflegeetiketten?

Das wichtigste Hilfsmittel beim Wäsche sortieren ist das Etikett in den Wäschestücken. Neben diversen sonstigen Symbolen ist hier ein stilisierter Waschzuber zu sehen. Dieses Waschzuber-Symbol zeigt an, dass das jeweilige Wäschestück gewaschen werden darf.

Wäsche waschen für Anfänger - einige Waschsymbole

Pflegesymbole für 30, 40, 60 und 95 Grad Wäsche, in zwei Darstellungsarten

Es gilt also, in jedem Wäschestück das Etikett zu finden und das Kleidungsstück entsprechend in diese oder jene Ecke oder auf diesen oder jenen Haufen zu sortieren. Man kann auch damit anfangen, dass man ein bestimmtes Wäschestück nimmt und dann alles zusammensucht, was damit in einer Maschine gewaschen werden kann.

Die Zahl im Waschzuber gibt die maximal erlaubte Waschtemperatur an. Waagerechte Striche unter dem Zuber weisen auf eine notwendige, schonendere Behandlung hin. Solche Textilien sollte man besser nicht im Normalprogramm waschen, auch wenn es nicht zwingend schief gehen muss.

Da Wäsche fast immer schon bei geringerer Temperatur sauber wird, muss man in den meisten Fällen nicht die maximal erlaubte Temperatur nehmen. Dadurch kann man viel mehr Wäschestücke zusammen waschen, als die Vielzahl der Waschsymbole vermuten lässt.

Für Anfänger herausfordernd sind solche Kleidungsstücke, die keine Etiketten haben, sei es, weil diese abgeschnitten wurden, längst unleserlich sind, oder weil es sich um Socken oder Strümpfe handelt. Letztere haben ihre Waschanleitungen auf der Verpackung, die meistens nicht mehr vorhanden ist.

Man kann die unsicheren Kandidaten fürs erste beiseite legen, denn alles kann man ohnehin nicht auf einmal waschen. Fürs erste beiseite legen sollte man auch die Stücke, auf deren Pflegekennzeichen Striche unter dem Waschzuber oder eine Hand im Waschzuber abgebildet sind. Feinwäsche und Handwäsche (die heute auch mit Spezialprogrammen in der Maschine gewaschen werden kann) werden in einem extra Text beschrieben.

Die Socken dagegen sind relativ einfach. Fast alle, bis auf die aus reiner Schurwolle, können und sollten bei 30 Grad Normalprogramm gewaschen werden. Wenn also dringend saubere Socken gebraucht werden, kann man mit denen anfangen und dann alles, was auch mit 30 Grad im Normalprogramm gewaschen werden kann, dazu legen. Auch 40 Grad Wäsche wird im Allgemeinen bei 30 Grad sauber, kann also dazu sortiert werden.

Wäsche sortieren ist für Anfänger mühsam, aber zu lernen

Wahrscheinlich wird man mit diesem Kriterium jede Menge T-Shirts, Hosen, Pullover und ähnliches finden. Sinnvoll ist, die Farben zu sortieren und zumindest zwei Abteilungen zu machen, für helle und für dunkle Farben. Wenn man sich unsicher ist, ob ein Teil ausfärben könnte (das wird auf dem Etikett auf unterschiedliche Arten angedeutet), dann kann man es sicherheitshalber auch extra waschen. Es sei denn, das Teil ist ohnehin schon alt und bereits zig-mal gewaschen, dann kann man das Risiko im allgemeinen eingehen.

Grundsätzlich kann man jedes Teil mit geringerer Temperatur waschen als angegeben, aber nicht heißer. Außer bei sehr starker Verschmutzung ist eine geringere Temperatur die sparsamere und umweltschonendere Vorgehensweise. Auf den 30 Grad Haufen kann also alles mögliche mit drauf.

Wenn sehr viel Wäsche zu waschen ist, kann man auch die 30 Grad Wäsche noch unterteilen. Nach Farben, aber auch nach den vorhandenen Spezialprogrammen, wie zum Beispiel für Jeans oder Hemden. Dunkle Farben, vor allem Schwarz, und vor allem wenn das Teil noch recht neu ist, sollte man nicht mit hellen Farben zusammen waschen. Auch Rot ist ein Kandidat für Missgeschicke, aber es kommt eben immer drauf an, ob das Teil noch neu ist und welche Farbrezeptur der Hersteller verwendet hat.

Im Zweifel ist es immer besser, ein Teil extra zu waschen als hinterher viele Stücke verfärbt zu haben. Im Laufe der Zeit lernt man seine Kleidungsstücke besser kennen, der Aufwand wird dann weniger.

Erster Waschmaschinenkontakt

Man entscheidet sich für einen der durch das Sortieren entstandenen Wäschehaufen, zum Beispiel für die Socken und die dazu passende, bei 30 Grad zu waschende Wäsche. Wenn das Bullauge der Waschmaschine offen ist, wirft man die gesamte Wäsche in die Trommel. Idealerweise ist diese danach komplett, aber locker gefüllt, ohne dass man stopfen oder schieben muss. Die Tür muss sich leicht schließen lassen. Sie rastet mit einem leisen Klick-Geräusch ein.

Wenn das Bullauge nicht offen ist, muss man die Maschine erst einschalten. Die Anordnung der Bedienelemente ist bei jeder Maschine anders, aber jede Maschine hat einen Einschaltknopf. Und einen Knopf zum Türöffnen.

Welches ist das richtige Waschmittel?

Ohne Waschmittel wird es nicht richtig sauber. Jedenfalls bleibt dann Verbesserungsbedarf. Es gibt unendlich viele Sorten, die auch verschieden viel kosten und unterschiedlich gut sind. Für den Anfang muss man sich da nicht unbedingt rein knien, es reicht, wenn man zunächst ein Kompaktwaschmittel kauft. Das ist Waschpulver, das niedrig dosiert werden kann, und deshalb eher auf der umweltfreundlichen Seite ist. Die Verpackung ist deshalb eher klein und handlich.

Für die Socken und andere 30 Grad Wäsche eignet sich ein Bunt- oder – neudeutsch-denglisch, ein Colorwaschmittel. Damit kann man im Prinzip fast alles waschen, solange man nicht heißer als 60 Grad wäscht. Es enthält kein Bleichmittel, erhält also die Farben, vermeidet zusätzliche Umweltbelastung, ist aber unter Umständen für weiße Wäsche nicht optimal. Als Erstanschaffung ist ein kompaktes Colorwaschpulver aber eine gute Wahl. Man wird zwar bald merken, dass man mehrere Sorten braucht, aber für den Anfang ist es ausreichend.

Die Dosierung steht auf der Packung. Wenn der Packung kein Messlöffel beiliegt, kann man sich mit einem Messbecher aus der Küche behelfen. Die Dosierungsanleitung besteht fast immer aus einer Tabelle, und es bleibt natürlich die Frage, welches denn nun der richtige Eintrag ist. Im Zweifel kann man erst mal niedrig dosieren, sich die Menge merken und nach dem Waschergebnis dann beim nächsten Mal justieren. Wenn alles perfekt sauber geworden ist, braucht man jedenfalls nicht mehr Waschpulver zu nehmen, vielleicht geht es sogar mit etwas weniger.

Für den Anfang mit wenig Waschmittel waschen

Die meisten Menschen neigen dazu, zu viel Waschmittel zu verwenden. Viel hilft hier aber nicht viel. Im Gegenteil führt die Verwendung von zu viel Waschmittel dazu, dass sich Schaum bildet, der die Reibung der Wäsche vermindert, so dass nicht so gründlich gewaschen werden kann. Für die Umwelt ist weniger Waschmittel auch besser. Also im Zweifel lieber etwas weniger Waschpulver verwenden.

Die richtige Waschmittelmenge hängt nicht nur von der Verschmutzung, sondern auch von der Wasserhärte ab. Wenn man die Wasserhärte nicht kennt, kann man zunächst eine mittlere Härte schätzen, aber auf Dauer macht es Sinn, beim Wasserversorger nachzufragen und dann entsprechend zu dosieren. Manchmal steht die Wasserhärte auch auf der Wasserrechnung, falls die greifbar ist. Auch die Webseite des Wasserwerks sollte diese Information bereithalten. Viele Wasserversorger bieten hübsche Aufkleber mit der Wasserhärte an, die man auf die Waschmaschine kleben kann.

Wo kommt das Waschpulver rein?

Im oberen Bereich der Waschmaschine gibt es eine kleine Schublade, die man herausziehen kann. Je nach Waschmaschine sieht sie mal so, mal so aus. Aber fast immer hat sie drei unterschiedliche Fächer. In das größte Fach kommt das Waschpulver rein, um die anderen kann man sich dann später noch kümmern. Wenn man genau hin guckt, sind die Fächer auch beschriftet, das gesuchte sollte die Nummer 2 (oder auch II) haben.

Man kann Waschmittel auch direkt in die Trommel geben, aber für Waschpulver ist das nicht zu empfehlen, weil es dann klumpt und sich auf der Kleidung festsetzt, statt sich aufzulösen und sauber zu machen.

Das etwas kleinere Fach mit der Nummer 1 (oder auch I) wird heutzutage so gut wie nie gebraucht, es ist für die Vorwäsche. Fast kann man sagen, das ist ein Relikt aus früheren Zeiten, als die Waschmittel und die Waschmaschinen noch nicht so gut waren wie heute. Braucht man so gut wie nie, es sei denn, man ist Bauarbeiter oder in irgendetwas Unangenehmes reingefallen.

Das dritte Fach, das meistens auch das kleinste ist und manchmal einen kleinen Deckel hat, ist entweder mit einer 3 (III) oder mit einem Blümchen beschriftet. Es ist für Weichspüler oder auch für das Gegenteil davon, für Stärke. Für den Anfang sollte man es leer lassen und erst mal das Waschergebnis begutachten.

Viele neuere Waschmaschinen haben Automatiken, die das Dosieren des Waschmittels vereinfachen sollen. Es kann also gut sein, dass die Waschmittelschublade komplexer aufgebaut ist und mehr, unter Umständen auch größere, Fächer enthält. Für den Anfang braucht man die nicht.

Wenn das Waschpulver im größten Abteil der Waschmittelschublade gelandet ist, wird diese wieder zugeschoben.

Welches Waschprogramm und wie stellt man es ein?

Moderne Waschmaschinen verfügen über eine schier unendliche Zahl an Waschprogrammen. Wirklich brauchen tut man die nicht, aber ein wenig Luxus ist natürlich angenehm.

Um Socken zu waschen braucht man ein 30 Grad Buntwäscheprogramm, das bei manchen Maschinen auch Baumwolle heißt. Ob man zum Einstellen dieses Programms Knöpfe oder Tasten drücken, oder Drehschalter drehen muss, ist von Maschine zu Maschine verschieden. Meistens erschließt es sich aber intuitiv, ansonsten hilft die Bedienungsanleitung der Waschmaschine.

Wenn jetzt Wäsche und Waschpulver in der Maschine sind, die Tür zu ist, das richtige Programm eingestellt ist, dann braucht man nur noch den Startknopf zu drücken, die Arbeit erledigt die Maschine alleine.

Die meisten Maschinen zeigen diverse Informationen an, zum Beispiel die Restlaufzeit. Man weiß also, wann die Wäsche fertig sein wird. Dann braucht man sie nur noch zu trocknen. Die verschiedenen Möglichkeiten werden in einem anderen Artikel beschrieben.

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Beitragsbild: Michael O'Keene/Shutterstock