Was tun, wenn weiße Wäsche grau wird? Grauschleier entfernen

In der linken Bildhälfte Wäsche mit Grauschleier, rechts ist sie strahlend weiß

Astrid Kurbjuweit

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7 Minuten
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Neu gekaufte Hemden, Blusen, Unterwäsche, Handtücher und ähnliches sind strahlend weiß. Mit jedem Waschen ändert sich das ein bisschen, manchmal langsam, manchmal auch schneller. Die weiße Wäsche wird zunehmend grau.

Wenn es passiert ist, wenn von weiß nicht mehr die Rede sein kann, dann gibt es durchaus Möglichkeiten, den Schaden zu reduzieren. Aber wenn der Grauschleier mehr als nur ein leichter Schleier geworden ist, kriegt man es nicht mehr ganz weg. Und viele der Mittel und Hausmittel sind alles andere als umweltschonend. Vorbeugend kann man allerdings eine ganze Menge machen, um den Prozess der Vergrauung stark zu verlangsamen.

In diesem Artikel geht es um beides, um die Schadensbegrenzung und um die Möglichkeiten, das Entstehen des Grauschleiers von vornherein zu verhindern. Wer hier liest, steht vermutlich vor dem Problem, dass vormals weiße Wäsche bereits ein wenig elegantes Grau angenommen hat. Dazu also zuerst.

Wie wird graue Wäsche wieder weiß?

Zunächst muss man sich drüber im Klaren sein, dass das strahlende Weiß des Wäschestückes wahrscheinlich der Vergangenheit angehört. Etwas weniger grau lässt sich aber gut herstellen, mit unterschiedlichen Methoden. Je früher man einschreitet, umso weißer wird es nochmal. Es kann unter Umständen sinnvoll sein, die vergrauten Kleidungsstücke für weniger repräsentative Gelegenheiten zu verwenden, denn hygienisch sauber sind sie trotzdem. Neu gekauftes kann man dann von vornherein so behandeln, dass es gar nicht erst grau wird.

Einen leichten Grauschleier zu akzeptieren, ist jedenfalls die ökologisch bessere Variante. Weiß ist nur bedingt eine umweltfreundliche Farbe. Je nach Situation kann man aber entscheiden, wie wichtig was ist, zum Beispiel wenn man beruflich auf weiß angewiesen ist.

Wenn man entschieden hat, dass vorhandene Wäschestücke wieder weißer werden sollen, dann gibt es verschiedene Methoden, um dieses Ziel zu erreichen. Um sich für die richtige Entgrauungs-Methode zu entscheiden, sollte man verstehen, wo der Grauschleier her kommt. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Warum wird weiße Wäsche grau?

Grau-Verfärbung

Leichte Verfärbungen, zum Beispiel wenn man weiße Wäsche zusammen mit bunter Wäsche gewaschen hat, können grau erscheinen. Hier hilft Entfärben. Das gilt auch, wenn das Kleidungsstück rosa oder eine andere Farbe angenommen hat. Dieses Problem betrifft für gewöhnlich die gesamte Waschmaschinenladung, ist also leicht zu diagnostizieren.

Langsame Vergrauung

Häufiger ist die langsam entstehende Vergrauung. Einzelne Wäschestücke sehen nach jedem Waschgang etwas weniger weiß aus, obwohl sie einwandfrei sauber sind. Dieser Prozess kann sehr unterschiedlich ablaufen, je nach Material und Verarbeitung, je nach Waschtemperatur und Waschmittelverwendung.

Dazu kommt es, wenn sich die vom Waschmittel aus den Fasern gelösten Schmutzteilchen wieder auf den Wäschestücken absetzen und sich durch warmes Wasser und Waschbewegungen fest mit dem Stoff verbinden. Deshalb enthalten moderne Waschmittel nicht nur schmutzlösende Substanzen, sondern auch Schmutzträger. Das sind Substanzen, die sich mit dem Schmutz verbinden und dafür sorgen, dass er zusammen mit der Waschlauge im Abfluss landet.

Je weniger Waschlauge verwendet wird, umso eher kann es passieren, dass das nicht richtig funktioniert. Man muss sich dann entscheiden, ob man sparsam-ökologisch oder strahlend weiß waschen möchte.

Es kann aber auch sein, dass man zu wenig Waschmittel verwendet hat, was allerdings selten vorkommt. Dann sind nicht genügend Schmutzträger vorhanden, so dass es nicht funktionieren kann.

Zu viel Waschmittel als Grund für Vergrauung

Weniger offensichtlich ist, dass es auch bei Verwendung von zu viel Waschmittel zur Vergrauung kommen kann. Zu viel Waschmittel führt zu vermehrter Schaumbildung, was die Wäsche schont, aber die Entfernung des Drecks behindert. Außerdem kann es sein, dass mit den vorgesehenen Spülgängen Dreck und Waschmittel nicht vollständig weg gespült werden. So dass nicht nur Waschmittel, sondern eben auch gelöster Schmutz auf der Wäsche verbleibt und sich wieder mit ihr verbindet. Das ist wahrscheinlich der häufigste Grund für eher schnell entstehende Grauschleier.

Alternative Waschmittel wie Waschnüsse, Efeu, Kastanien oder Produkte auf dieser Basis, enthalten oft gar keine Schmutzträger, so dass nur mit sehr viel Wasser überhaupt eine gute Reinigungsleistung erzielt werden kann. Mit sehr viel Wasser zu waschen ist in modernen Waschmaschinen aber schwierig. Wer weiße Wäsche mit alternativen Waschmitteln waschen möchte, muss einen gewissen Graustich in Kauf nehmen.

Auch wenn man Colorwaschmittel für weiße Wäsche verwendet, kommt es schneller zur Vergrauung. Vollwaschmittel enthält im Gegensatz zu Buntwaschmittel Bleichmittel und optische Aufheller, so dass auch bei älteren, schon oft gewaschenen Kleidungsstücken ein schönes Weiß erhalten werden kann.

Die Bleichmittel im Vollwaschmittel werden allerdings erst bei höheren Temperaturen wirksam, so dass auch zu geringe Waschtemperaturen, zum Beispiel durch Verwendung des Eco-Modus der Waschmaschine, das Grau werden beschleunigen können. Weiß ist eine eher nicht so umweltfreundliche Farbe.

Wie man das Grau wieder los wird

Entfärber macht graue Wäsche weiß

Verfärbte Wäsche wird mit Entfärber wieder in ihren vorherigen Zustand versetzt. Also auch weiß. Allerdings ist Entfärber nicht umweltfreundlich, bei falscher Anwendung sogar gesundheitsschädlich. Und die Bedienungsanleitung ist lang. Manche Farben werden entfärbt, andere nicht. Manche Farben werden in andere „übersetzt“. Es kann also durchaus auch Überraschungseffekte geben. Weiße Wäsche, die wieder weiß werden soll, ist aber der unproblematischste Anwendungsfall. Allerdings muss auch hier die Materialzusammensetzung beachtet werden.

Entfärber kann geradezu Wunder wirken, kann aber auch dazu führen, dass das Wäschestück direkt entsorgt werden muss.

Alternativ kann man Zitronensaft und Natron verwenden, um grau gewordene Wäsche wieder weiß werden zu lassen. Die Wirkung ist eher gering, aber vorhanden.

Wäscheweiß

Wäscheweiß gibt es in kleinen Tütchen zu kaufen, von verschiedenen Herstellern. Es enthält Sauerstoffbleiche und optische Aufheller, was beides auch in Vollwaschmittel enthalten ist. Es ist umweltfreundlicher als Entfärber, aber auch nicht wirklich gut für Gesundheit und Umwelt. Die Wirkung ist meistens deutlich bemerkbar. Wenn man es rechtzeitig und regelmäßig anwendet, kann weiße Wäsche sehr lange strahlend weiß bleiben. Je öfter man es anwendet, umso höher ist allerdings auch der Schaden für die Umwelt.

Wäscheweiß-Tücher enthalten meistens nur optische Aufheller, das heißt, sie entfernen nichts, sie überdecken nur. Wenn man vor dem Kauf das Kleingedruckte sorgfältig studiert, kann man eine informierte Entscheidung treffen.

Chlorbleiche

Chlorbleiche ist sehr wirksam, aber auch sehr umweltschädlich und sehr ungesund. Falls man dieses Brachialmittel in Erwägung gezogen hatte, kann man sich damit trösten, dass es nicht nur Vergrauung und Farben beseitigt, sondern auch die Stoffe, das Material angreift. Man schüttet also das Kind mit dem Bade aus. Es lohnt sich nicht, es ist ein typischer Fall von mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.

Backpulver, Waschsoda, Natron und so

Alle diese und weitere Substanzen werden gelegentlich empfohlen und es finden sich auch immer Menschen, die sich sicher sind, eine Wirkung erzielt zu haben. Der Vorteil dieser Stoffe ist, dass sie nicht umweltschädlich sind. Man kann also ruhig mal einen Versuch machen. Bei objektiver Betrachtung kommt allerdings meist raus, dass sie nicht oder nur minimal wirken. Dasselbe gilt für Zitronen und Essig.

Soda wird auch als Waschsoda bezeichnet und ist als Waschmittel durchaus geeignet, mit vielfältigen, aber nicht universellen Anwendungen. Von einer bleichenden Wirkung ist allerdings nichts bekannt. Natron, das auch in Backpulver enthalten ist, wirkt gegen Gerüche fast jeder Art, wofür es auch Anwendungen gibt. Es kann Weichspüler ersetzen und hat eine leicht entfärbende Wirkung, wirkt aber wenig bis gar nicht, wenn weiße Wäsche grau geworden ist.

Säure aus Zitronen oder Essig sollte in der Waschmaschine vorsichtig verwendet werden, weil unter Umständen die Gummidichtungen angegriffen werden. Aber gegen ein Einweichen der Wäsche im Topf oder Eimer in einer Lösung aus Zitronensaft und Natron spricht eigentlich nichts. Außer dem großen Aufwand, der leider nur zu minimaler Wirkung führt.

Es ist leider so, entweder sind die Mittel wirksam, dann sind sie nicht umweltfreundlich, oder sie sind umweltfreundlich, dann wirken sie nicht oder nur minimal.

Mit einer Ausnahme.

Bleichen in der Sonne für umweltfreundliches Weiß

Diesen „Trick“ kannten schon die Urgroßeltern. Weiße Wäsche wurde nach dem Waschen bei strahlendem Sonnenschein auf einer kurz geschnittenen Wiese, oder dem Rasen, ausgebreitet. Das Gras gibt Sauerstoff ab, bei Sonnenschein sogar besonders viel. Dieser wirkt, vor allem im Zusammenhang mit dem UV-Licht der Sonne, bleichend. Bei regelmäßiger Anwendung bleibt die weiße Wäsche weiß.

Auch wenn man die Wäsche auf der Leine nach draußen hängt, gibt es eine leicht bleichende Wirkung des Sonnenlichtes. Man kann auch den Wäscheständer auf dem Balkon verwenden.

Zur Reparatur, also wenn die Wäsche bereits vergraut ist, reicht die Wirkung allerdings eher nicht aus.

Vorbeugende Maßnahmen

Wenn es wichtig ist, dass die Wäsche strahlend weiß bleibt, dann ist die richtige Vorgehensweise vorbeugend, also ab der ersten Wäsche. Das bedeutet die Verwendung von Waschpulver, von Vollwaschmittel. Dieses enthält Sauerstoffbleiche und optische Aufheller, die bei regelmäßiger Anwendung dafür sorgen, dass die Wäsche weiß bleibt. Vollwaschmittel ist deshalb weniger umweltfreundlich als Buntwaschmittel. Die eher niedrig dosierten Bleichmittel und Aufheller darin sind aber immer noch besser als die Verwendung von intensiv wirkenden Entgrauungs-Mitteln.

Damit es funktioniert, darf wirklich nur Weißes in der Maschine sein und die Waschtemperatur sollte mindestens 50 Grad betragen. Das bedeutet normalerweise 60 Grad Wäsche. Bei Verwendung des Eco-Modus werden die angegebenen Temperaturen oft nicht erreicht. Man muss also sehen, mit welchem Waschprogramm man die Wäsche tatsächlich den entsprechenden Temperaturen aussetzt.

Wenn man die Wäsche dann noch bei Sonnenschein draußen auf der Leine trocknet, dann bleibt einem die weiße Farbe lange erhalten.

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