Gebrauchte Waschmaschine kaufen

Eine gebrauchte Waschmaschine und der Text: Waschmaschine gebraucht, sehr gut erhalten

Astrid Kurbjuweit

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8 Minuten
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Waschmaschinen sind teuer. Wenn die alte Waschmaschine zur Unzeit kaputtgeht und man dringend eine neue braucht, man aber nicht viel Geld ausgeben kann oder möchte, kann es durchaus sinnvoll sein, eine gebrauchte Waschmaschine zu kaufen. Es gibt ein entsprechendes Angebot, und wenn man ein bisschen aufpasst, kann man durchaus ein Schnäppchen machen. Wann und für wen das sinnvoll sein kann, darum geht es in diesem Artikel.

Was kostet eine gebrauchte Waschmaschine?

Wenn man eine gebrauchte Waschmaschine kauft, kann man viel Geld sparen. Je nach Alter und Zustand kostet sie unter Umständen nur einen Bruchteil dessen, was man für eine neue Maschine hinlegen müsste. Leider ist nicht jede günstige Gebrauchte auch ein Schnäppchen. Es kommt also drauf an, in welchem Zustand und wie alt die Waschmaschine ist, und es kommt auch drauf an, was man damit vor hat.

Wer ohnehin nur ein paar Monate in der neuen Wohnung leben wird, der kann vielleicht mit einer billigen gebrauchten Waschmaschine gut bedient sein. Beim Auszug wird sie dann entsorgt und fertig.

Wer sowieso mit Schrott handelt, kann auch immer wieder eine günstige Gebrauchte kaufen und sie dann eben zum Materialwert wieder abgeben.

Die meisten Leute suchen allerdings eine Waschmaschine, die nach Möglichkeit noch etwas länger halten sollte. Es geht also um die Frage, wie man feststellen kann, ob die Maschine Schrott oder ein Schnäppchen ist.

Man kann für 50 Euro eine Waschmaschine kaufen, muss dann aber damit rechnen, dass man bald die nächste kaufen wird. Natürlich ist immer möglich, dass man einfach Glück hat und die supergünstige Maschine noch ewig hält. Nach oben ist beim Preis wie immer alles offen. Aber je mehr man auszugeben bereit ist, umso eher wird man eine finden, die eine moderne Ausstattung hat, die von einer bekannten, soliden Marke gebaut wurde, die heutigen Energieeffizienzstandards genügt.

Als Faustregel kann man sagen, für den Preis, für den man eine Billig-Waschmaschine neu bekommt, bekommt man auch eine sehr gute Marken-Waschmaschine, nur dass die dann eben etwas älter ist.

Wie findet man eine gebrauchte Waschmaschine?

Gebrauchte Waschmaschinen gibt es beim Händler, sowohl in Second-Hand-Läden als auch im ganz normalen Elektrohandel. Händler, die neue Waschmaschinen liefern, nehmen oft die alten gleich mit. Unter Umständen verkaufen sie sie dann günstig weiter. Fragen hilft oft weiter.

Aber man kann auch eine gebrauchte Waschmaschine von Privat erwerben. Die sind oft noch günstiger, und zusätzlich hat man immer noch einen Verhandlungsspielraum. Allerdings schließen private Verkäufer im Allgemeinen jede Gewährleistung aus, sodass man im Zweifel auf seinem Schaden sitzen bleibt.

Beim Händler hat man immer eine Rechnung, und der Händler ist verpflichtet, die gesetzliche Gewährleistung einzuhalten, auch bei gebrauchten Geräten. Deshalb wird der Händler das Gerät meistens überprüft haben, bevor er es anbietet. Man hat also etwas mehr Sicherheit, allerdings sind die Maschinen für gewöhnlich auch etwas teurer.

Zum Thema Gewährleistung und Garantie fragt man besser einen Anwalt. Es ist leider kompliziert.

In jedem Fall findet man gebrauchte Waschmaschinen auf ebay oder in Kleinanzeigenportalen. In kleinerer Auswahl findet man gebrauchte oder zurückgesendete Waschmaschinen auch auf Amazon Warehouse*. Offline kann man zum Beispiel auf den schwarzen Brettern der größeren Supermärkte fündig werden. Insgesamt ist es leicht, eine riesige Auswahl an gebrauchten Maschinen zu finden.

Weniger leicht ist, eine gute und gleichzeitig günstige Waschmaschine zu finden.

Schrott oder Schnäppchen?

Waschmaschinen sehen von außen irgendwie immer fast gleich aus. Woran kann man also erkennen, ob die angebotene Maschine in Ordnung ist?

Zunächst sollte man eine Vorsortierung vornehmen. Eine Waschmaschine von einer Marke, die neue Waschmaschinen für 200 Euro anbietet, wird vermutlich nicht besonders lange halten. Sie hat ihre Lebenserwartung mit hoher Wahrscheinlichkeit schon hinter sich. Auch bei Marken, die man noch nie gehört hat und über die sich nichts finden lässt, sollte man vorsichtig sein. Eine Waschmaschine, die ohnehin nicht auf lange Haltbarkeit ausgelegt ist, wird durch einen zusätzlichen Transport mehr leiden als ein robustes Markengerät.

Gut ist, wenn die Marke und die Typenbezeichnung der Waschmaschine bekannt ist, denn dann kann man sich informieren, wie alt sie ungefähr ist und was sie neu gekostet hat. Ideal ist, wenn der Verkäufer den ursprünglichen Kaufbeleg noch hat, aus dem sowohl das Alter als auch der Neupreis hervorgehen. Mit der Typbezeichnung kann man dann oft auch die Bedienungsanleitung im Netz finden.

Waschmaschinen, die in die engere Wahl gekommen sind, sollte man sich genauer ansehen. Wenn man weder Zeit, Lust noch Geld hat, kann man auch spontan einfach hinfahren und die billigste Waschmaschine kaufen, aber auf lange Sicht ist das erfahrungsgemäß teurer als wenn man sich etwas mehr Mühe gibt und auch etwas mehr Geld ausgibt.

Besichtigung und Prüfung

Bevor man eine gebrauchte Waschmaschine kauft, sollte man sich die Waschmaschine persönlich anzusehen, am besten auch ausprobieren. Dann kann man zumindest schon mal feststellen, ob sie sauber und gepflegt ist, ob die Dichtungen auch tatsächlich abdichten, ob die Trommel sich dreht und das Wasser erwärmt wird.

In jedem Fall sollten die Transportsicherungen noch vorhanden sein. Ohne die besteht das Risiko, dass die Waschmaschine durch den Transport Schaden nimmt.

Während es für die Funktion im Prinzip egal ist, wie die Maschine von außen aussieht, so sind Kratzer und Schrammen natürlich doch ein Hinweis darauf, wie der Vorbesitzer mit der Waschmaschine umgegangen ist.

Das Typenschild

Jedes Elektrogerät hat ein Typenschild. Meistens ist es irgendwo hinten, an versteckter Stelle angebracht. Aber die Suche lohnt sich. Meistens findet man dort die genaue Modellbezeichnung, eine Seriennummer und, meistens irgendwie verschlüsselt, das Fertigungsdatum. Für eine ganze Liste von Herstellern kann man die Aufschlüsselung hier nachlesen. In jedem Fall hat man auf dem Typenschild genug Informationen, um das genaue Modell und das Herstellungsdatum herauszufinden.

Wenn das, was man herausfindet, mit den Angaben des Verkäufers nicht viel zu tun hat, sollte man auch seine sonstigen Angaben genauer prüfen.

Für den Zustand der Waschmaschine ist allerdings weniger das Alter in Jahren relevant als die Häufigkeit der Benutzung. Danach sollte man fragen, aber ganz grob kann man sagen, je größer der Haushalt des Verkäufers, umso billiger oder auch umso neuer sollte die Waschmaschine sein.

Geruchsprüfung

Ein weiteres Kriterium findet die Nase. Eine Waschmaschine sollte am besten gar nicht riechen. Wenn sie verfault, schimmlig oder muffig riecht, sollte man die Waschmaschine besser nicht nehmen. Denn der Geruch lässt sich nicht immer so einfach entfernen. Schlimmer noch, er kann sich auf die Wäsche übertragen. Prüfen kann man den Geruch in der Waschtrommel, in der Waschmittelschublade und unten am Flusensieb.

Es kann sowieso eine gute Idee sein, das Flusensieb mal herauszunehmen (Vorsicht, da läuft Wasser raus) und zu betrachten. Die Teile werden aus weißem Kunststoff hergestellt. Wie weit das untersuchte Exemplar von diesem Zustand abweicht, sagt etwas über die vorausgegangene Pflege aus.

Funktionstest

Wenn man schon mal da ist, sollte man die Waschmaschine auch kurz ausprobieren. Beim Händler ist das wahrscheinlich nicht möglich, aber der muss auch Gewährleistung geben. Private Verkäufer, die die Gewährleistung ausschließen, sollten die Funktionsprüfung zulassen. Sonst kauft man wirklich die Katze im Sack, was nicht nötig ist, das Angebot ist groß genug.

Damit der Test auch aussagekräftig ist, sollte man tatsächlich Wäsche in die Trommel geben. Eine möglichst hohe Temperatur einstellen, damit man feststellen kann, ob die Maschine tatsächlich aufheizt. Nach ein paar Minuten sollte das Bullauge sich warm anfühlen.

Beim Anschalten sollte Wasser in die Trommel laufen, die Trommel sollte sich drehen, erst in die eine, dann in die andere Richtung. Weder aus dem Zulaufschlauch noch aus der Maschine sollte irgendwo Wasser austreten. Es sollten keine komischen Geräusche zu hören sein. Wenn das alles gut läuft, dann kann man das Waschprogramm abbrechen und auf Schleudern stellen. Die maximale Drehzahl einstellen und sehen, und vor allem hören, was passiert.

Die Maschine muss zuerst das Wasser abpumpen. Dabei kann man dann auch schon mal gucken, ob der Schlauch dicht ist. Dann fängt sie an zu schleudern, beschleunigt immer weiter und macht dabei ein gleichmäßig summendes, brummendes Geräusch. Wie laut das ist, hängt mit der Qualität der Waschmaschine zusammen, kann also unterschiedlich sein. Wenn es allerdings mehr nach Presslufthammer klingt, ist die Maschine kaputt. Der Lagerschaden verspricht eine teure Reparatur, man sollte also die Finger davon lassen.

Jede auch nur halbwegs moderne Waschmaschine hat eine Unwuchtkontrolle, sollte also beim Schleudern nicht durch die Gegend wandern oder sogar hüpfen. Wenn der Schleudervorgang also unterbrochen wird, vor allem zu Anfang, ist das ein gutes Zeichen, dass die Unwuchtkontrolle bei der Arbeit ist. Die Wäsche wird neu in der Trommel verteilt, das Schleudern wird danach fortgesetzt.

Wenn die Waschmaschine den Funktionstest bestanden hat und auch sonst in Zustand und Alter den eigenen Vorstellungen entspricht, dann bleibt nur noch der Preis.

Preisverhandlungen

Grundsätzlich kann man den Preis einer gebrauchten Waschmaschine vor dem Kauf immer verhandeln. Beim Händler hat man vielleicht nicht so gute Chancen, aber wenn man von privat kauft, ist Verhandeln immer einen Versuch wert. Denn viele Menschen überschätzen den Wert ihrer gebrauchten Gegenstände. Was einem so lange Zeit so gute Dienste geleistet hat, kann doch jetzt nicht so wertlos sein, ist ein häufiger, sehr menschlicher Gedanke. Als potenzieller Käufer kann und darf man das anders sehen.

Je länger die Waschmaschine ihrem Vorbesitzer gute Dienste geleistet hat, umso weniger ist sie jetzt wert. Als Käufer nützt einem das natürlich nur, wenn es nicht zu viele Interessenten gibt und wenn der Verkäufer bereit ist, sich zu einem niedrigen Preis zu trennen. Aber das Angebot ist groß, es findet sich eine Waschmaschine.

Wenn man dann seine neue, gebraucht gekaufte Waschmaschine bei sich zuhause stehen hat, dann hat man nicht nur viel Geld gespart, man hat auch der Umwelt einen Gefallen getan.

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Beitragsbild: Orange Vector/Shutterstock